Donnerstag, 1. November 2012

Nusa Penida - Höhlenexkursion

Strand von Nusa Penida PED

Lokales Fisherboot (Jukung) in Nusa Penida mit Blick auf Bali
Nusa Penida ist ein nicht nur in Bali berühmter Tauchplatz an dem man regelmäßig Mantas und in den Monaten Juni bis in den Oktober hinein auch Mondfische sichten kann. Viele schöne Tauchplätze mit intakten Korallen erwarten den interessierten Taucher und Schnorchler, aber auch oftmals in ströhmungsreichen Gewässern. Touristisch erschlossen ist Nusa Penida trotz wunderschöner weißer Sandstrände hingegen nicht. Aber für Balinesen stellt Nusa Penida einen wichtigen Pilgerort dar. Nusa Penida selber gehört zu Bali und in alter Zeit wurden hierer unliebsame und aufrührerrische Balinesen als Gefangene deportiert. Der Insel sprechen die Balinesen daher auch eine besondere Magie zu.
Fastboot nach Nusa Penida mit balinesischen Pilgern

Von Amed aus fährt man zunächst nach Padang Bai, wo man entweder die reguläre Fähre nach Penida nehmen kann oder das Fastboot. Der Preis beträgt 60.000 Rupiah für balinesische Reisende für eine einfache Fahrt. Es hähngt vom Verhandlungsgeschick des Reisenden selber ab, wie viel er zu bezahlen hat. Das Fastboot bringt den Passagier nach PED auf Nusa Penida, wo bereits Transportmittel zur Weiterfahrt angeboten werden. Wir mieteten für den ganzen Tag einen offenen Bus, dessen Fahrer sich auf den schlechten und engen Strassen der Insel gut auskennt.
Das Amed Scuba Team auf Abenteuerreise
Giri Putri
Mit dem Faherer besichtigten wir verschiedene Tempel der Insel, deren wichtigster Giri Putri ist.

Diveguide Brata verschwindet im Höhleneingang von Giri Putri
Ab in den engen Höhleneingang von Giri Putri
Giri Putri, der kleine Eingang öffnet sich in einen engen Gang

Der kleine Tunnel öffent sich in einen riesigen Höhlentempelkomplex in Giri Putri
Giri Putri Tempel
Shiva und Pavati in Giri Putri
Christine Sbick mit Amed Scuba auf Betriebsausflug in Nusa Penida
Um den Eingang dieses heiligen hinduistischen und buddhistischen Tempelkomplexes zu erreichen, muss man zunächst einige ungleichmässige und recht hohe Stufen erklimmen. Der Pilger erreicht auf der Spitze eine kleine Öffnung zwischen den Felsen, der den Einstieg in die heilige 262 Meter lange Höhle bildet. Am Höhleneingang, bewacht von einem hinduistischen Priester, befindet sich der erste Schrein, der die drei Personifikationen von Siva symblolisiert (Shiva, Sada Shiva und Parma Shiva) und ein für Hindus heiliges Relikt von Ganesha. Ganesha, der Elefantengott ist der Sohn von Shiva und Pavati und gilt den Hindus als Ueberwinder aller Hindernisse. Die Ganesha Figur besitzt einen menschlichen Koerper auf dem ein Elefantenkopf trohnt.
Als Shiva nach langer Reise zu seiner Frau Pavati heimkehrt, die gerade im Bade weilt, verweigert ein junger Mann den ihm unbekannten Shiva den Eitritt zum Bade seiner Mutter. Shiva, der seinen Sohn nicht erkennt, schlägt ihm den Kopf ab, woraufhin die entsetzte Mutter Pavati ihren Ehemann Shiva aufklärt, dass es sich um seinen Sohn handele. Auf erflolgloser Suche nach dem Schädel seines Sohnes, läuft ihm ein Elefant über dem Weg, dem Shiva den Kopf absebelt und seinem Sohne aufsetzt. Auf diese Weise erhielt Ganesha seinenen Elefantenkopf, der ihn zum Überwinder aller Hindernisse werden lässt. Die Ödipus Geschichte einmal anders herum!
Der schmale Eingang der Höhle Giri Putri ist eine im Durchmesser nur ca. 70 cm große Öffnung im Felsen, in die man sich einzeln hineinzwängen muss. Passsiert man den Höhlenmund als Eingang so bewegt man sich zunächst durch einen schmalen und flachen Tunnel bis sich ein atemberaubender Anblick eröffent, wenn sich nach ungefähr vier Metern der Tunnel in eine riesige Höhle öffnet, deren Durchmesser sicherlich um die 60 Meter misst.
Der erste der drei Tempelschreinkomplexe in Giri Putri
Die Höhlendeckenstruktur weisst scharfe Stalaktiten auf und beherbergt tausende von Fledermäusen. Der Hoehlenboden hingegen ist gefüllt mit grossen Felsenblöcken. Entspannt kann man von Schrein zu Schrein wandern, Deckenstrukturen, ummantelte Felsblöcke, Fledermäuse und die Schreine in einer sehr entspannten Atmophäre bestaunen.
In der Höhle selber befinden sich drei größere Schreinkomplexe mit insgesamt zehn Einzelschreinen.
Der erste Schreinkomplex kann direkt am Höhleneingang gefunden werden, nachdem sich der Tunnel in die Höhle öffent. Hier befinden sich zwei Einzelschreine, deren erster dem großen Drachen Basuki gewidmet ist, welcher den zu ihm betenden Erfolg und Reichtum gewährt. Der zweite Schrein hingegen ist Ratu Gede Nusa geweiht, dem historisch ueberlieferten Herrscher von Nusa Penida, der der König der Dämonen und der bösen Geister darstellt und der über Penida herrschte. Er ist der Patron der Balinesischen Hexen und verbreitet Leiden und Krankheiten.
Gut und Böse müssen in Bali im Ausgleich gehalten werden, daher muss nach Ansicht der Balinesen auch zu dem Boesen gebetet werden, aus Respekt und damit diese einen verschonen und vor Unglück bewahren.

Der zweite Tempelkomplex im inneren des Tempels umfaßt insgesamt sechs Einzelschreine und ein Heiligtum der Göttin Gangga, die Reinigende, die der Quelle des Mutterflusses aller Hindus entspringt. Drei der Einzelschreine befinden sich am Boden in der Mitte der Höhle.
Dazu gehören die beiden Schreine auf der nordseite des Raumes, die Hzang Giri Pati, dem König der Berge geweiht sind und ein weiterer Schrein befindet sich am südlichen Ende des Raumes. Der Pilger wird hier mit heiligem Wasser der göttlichen Mutter Gangga komplet übergossen, was ein erfrischendes Bad darstellt und betet äußerlich und innerlich gereinigt zu dem Schrein von Hzang Tangkeb Langit.

Der heilige See wird von einer Quelle in der Höhle gespeist
Der letzte der drei Tempelkomplexe des Giri Putri Tempels in Nusa Penida
Über steile Stufen erreicht man einen weiteren Höhlenseitenarm, der sich oberhalb der eigentlichen Höhle befindet. Hier befindet sich ein von Höhlenwasser gespeister kleiner See, der für die Balinesen heiliges Wasser birgt. Dieses Wasser fliest konstant von der Höhlendecke egal, ob es sich um die Trocken- oder die Regenzeit handelt und speist somit den kleinen heiligen See in der Höhle.
 Hier befindet sich in einem Seitengang ein Schrein, der Shiva und Pavati geweiht ist und ein weiterer ist Hzang Giri Putri, der Prinzessin der Berge gewidmet. Balinesische Pilger haben oft vorher Versprechen abgegeben, um eine vorherige brenzlige Situation mit Hilfe der Götter ins Gute zu wenden. Daher sieht man hier viele balinesische Pilger mit traditioneller Pilgerkleidung, die singen oder tanzen zur Ehre der Goettin Giri Putri.
Ausgang der Giri Putri  Höhle- Ketut Amin von Amed Scuba
Um zum dritten und letzten Tempelkomplex zu gelangen, steigt man wieder hinunter aus derm erhöhten Seitenarm der Höhle und läuft die Höhle weiter entlang. Am Höhlenausgang, der sich in eine grüne Schlucht hinein öffnet, befinden sich zwei weitere Schreine und eine Statur der Goetting Dewi Kwan Inn. Hier beten die angereisten Pilger um für Reichtum, Wohlstand, Erfolg und um Besitz.
Die drei Schreine sind der Personifikation des Gottes des Glücks und des Schicksals geweiht. Der erste der Schreine gehört zu Shiva Amertha, dem Gott allen Segens, der nächste ist Bhatara Rambut Sedana geweiht, dem Gott des Glücks und es befindet sich ebenfalls eine Statue der Götting Kwan Im im Tempel, der Göttin der Barmherzigkeit und des Mittleids, die eher eine buddhistische Natur als eine hinduistische besitzt. Auch befindet sich im Schrein ein Altar für denGott des Himmels.
Der Giri Putri Tempel endet in einer kleinen grünen Schlucht, wo unser Fahrer bereits auf uns wartet.

Der Tempel öffnet sich wieder und man blickt in diese grüne Schlucht auf Nusa Penida