Montag, 9. September 2013

Der Kindergarten in Seraya Timur

Bei meinem Besuch in Amed Scuba hatte ich mehrmals die Gelegenheit mit Made Putu den Kindergarten in Seraya Timur zu besuchen, in welchem sie ehrenamtlich arbeitet.
In diesem Post möchte ich gerne meine Erfahrungen hierzu schildern.
Der Kindergarten wurde vor rund 8 Jahren mit Hilfe von Spendengeldern und Sponsoren aufgebaut, um den Kinder aus armen Familien eine Bildungschance zu ermöglichen und ihnen abseits der Strasse einen sicheren Ort zum Spielen zu geben. Er ist etwa 30 Minuten Motorradfahrt von Amed entfernt und befindet sich auf einem Hügel in einem kleinen Gebäude mit zwei abgetrennten Räumen. Es gibt zwei grosse Tische, an denen jeweils etwa 15 Kinder sitzen. Im Gebäude gibt es keinen Strom, dank den Fenstern an der Wand strömt aber tagsüber trotzdem genügend Licht hinein. Das Dach ist strohgedeckt, der Boden ist aus schmutzigem Beton. Das Schulzimmer ist mit Papiergirlanden und Zeichnungen der Kinder dekoriert. Ansonsten hat es kein Inventar wie beispielsweise Spielsachen, welche in westlichen Kindergärten nicht wegzudenken sind.
Das Schulzimmer
Die Kinder, die den Kindergarten besuchen, sind zwischen drei und fünf Jahren alt und stammen aus Balis ärmsten Familien. Die Eltern dieser Kinder arbeiten entweder als Fischer oder Bauern. Viele der Kinder sind schmutzig und tragen abgewetzte Kleidung. Es arbeiten drei ehrenamtliche Kindergärtnerinnen gleichzeitig: Made Putu, Wayan Yunik und Kadek Anggreni.  Als wir ankommen, sitzen die Kinder bereits unruhig an ihren Tischen. Jedes Kind besitzt einen Rucksack mit einem Notizheft und ein paar Stiften. Es hat bedeutend mehr Jungs als Mädchen in der Klasse.
Made Putu, Wayan Yunik und Kadek Anggreni
Warten auf die Opfergabe
Als erstes werden die Kinder draussen in 3 Reihen platziert und eine der Kindergärtnerinnen bringt die Opfergabe zum hinduistischen Schrein. Danach geht’s zurück ins Zimmer und es werden verschiedene Lieder gesungen (oder geschrien, je nach Auffassung) Nachdem das Repertoire an Liedern ausgeschöpft ist, erklärt Made Putu an der Tafel etwas zum Buchstaben „A“ am Beispiel eines Apfels.


Made Putu erklärt


Danach werden Arbeitsblätter verteilt, auf denen paar Mal der Buchstabe „A“ geschrieben ist und die nun von den Schülern vervollständigt werden sollen. Die Arbeitsblätter sind jedoch keine Kopien, sondern werden von den Lehrerinnen jeweils einzeln gezeichnet. Die Kinder machen sich sofort an die Arbeit und im Minutentakt rufen sie „Ibu, Ibu“, was Lehrer heisst, und buhlen so um die Aufmerksamkeit der Kindergärtnerinnen, um ihnen ihre Arbeit zu zeigen. Die Kindergärtnerinnen machen die Runde und helfen wo nötig. Die älteren Kinder können die Aufgabe meistens problemlos meistern, während die Jüngsten nur konzentriert auf das Blatt kribbeln, was für Dreijährige auch nicht weiter verwunderlich ist. Nachdem die meisten das Blatt vollgeschrieben haben, werfen die Lehrerinnen einen kurzen Blick drauf, und je nach dem, wie gut und selbstständig die Aufgabe gemacht wurde, werden sie mit einem oder zwei Sternen gekennzeichnet.

Die fleissigen Mädchen
 Hat einer der älteren Schüler wirklich Probleme mit einer Aufgabe, so muss er diese als Hausaufgabe auf den nächsten Tag wiederholen. Nach der Korrektur kriegt jedes Kind eine (wieder handgezeichnete) Vorlage mit einem Apfel drauf, welcher in bestimmten Farben angemalt werden soll. Auffallend bei den Schülern ist, dass die Jungs viel wilder und oftmals weniger konzentriert als die Mädchen daherkommen. Die Mädchen scheinen viel mehr Lernbereitschaft an den Tag zu legen und sind vergleichsweise ruhig. Die Jungs schreien herum, machen Sprüche und tollen so lange im Schulzimmer herum, bis dass die mahnende Stimme der Lehrerinnen sie zurück zum Platz bugsiert. Nachdem alle ihre Zeichnung fertig haben, müssen sie ihre Arme auf dem Pult verschränken und warten, bis dass Made Putu das Frühstück, welches aus einer kleinen Tüte Chips und einem süssen Saft besteht, austeilt. Das Frühstück kostet 1000 Rupien, was nicht einmal 10 Cent entspricht. Putu erklärt mir, dass es aber vorkommen kann, dass manche Eltern nicht einmal das Geld dazu aufbringen können. Nachdem alle ihr Frühstück vor sich haben, falten sie ihre Hände, schliessen die Augen und beten. Sie danken den Göttern für diese Mahlzeit. Ein kleiner Junge betet jeweils vor, die anderen Kinder wiederholen das Gesagte. Putu erzählt mir, dass dieser Junge einmal „Holy Man“ werden wird, und schon jetzt das Vorbeten üben muss.
Nach dem Essen werden die Kinder nach Draussen auf den Spielplatz entlassen.

Der Spielsplatz
Es gibt eine Rutsche, ein Klettergerüst und ein paar Schaukeln. Die Jungs stürzen sich sofort auf die verschiedenen Geräte, während die Mädchen eher gehemmt an die Sachen herangehen. Ein paar der Mädchen setzen sich auch einfach auf den Boden und reden. Als ich die Kinder bitte, sich für ein Foto hinzustellen, tun sie dies voller Freude und als ich ihnen die Fotos nachher auf meiner Kamera zeige, sind sie begeistert und drücken mit ihren dreckigen Fingern auf dem Bildschirm.

Nach etwa 45 Minuten müssen die Kinder zurück ins Zimmer und eine Lehrerin erklärt noch einmal etwas an der Tafel. Danach wird wieder gesungen. Um Zehn Uhr ist die Schule zu Ende und alle schütteln den Lehrerinnen die Hand und führen diese dann an ihre Stirn. Kaum aus der Tür, sind auch schon alle abgezischt.

Mein Senf;
Putu arbeitet wie die beiden anderen Lehrerinnen freiwillig jeden Tag von 7.30 Uhr bis 10.00 Uhr. Kindergärtnerin ist auch in Indonesien ein typischer Frauenberuf, welcher in staatlichen Schulen auch gut bezahlt ist. Jedoch muss man sich seine Stelle an der Schule zuerst erkaufen, was rund 200Millionen Rupien kostet, ein Betrag den sich die meisten Leute nicht leisten können. Es wird also nicht aufgrund der Fachkompetenz der potentiellen Lehrer entschieden, sondern an deren Zahlkraft. Die Hindu-Religion mit ihren zahlreichen Zeremonien ist hier in Bali omnipräsent. Es wird sehr viel Geld in die verschiedenen Zeremonien und Feste gesteckt, und ich habe das Gefühl, dass sich die Leute hier, die sowieso schon finanziell nicht sehr gut gestellt sind, sich damit noch selbst ins Bein schiessen. Geld, welches man für die Bildung der Kinder einsetzen könnte, wird in zahlreiche Religiöse Feste gesteckt. So kommt es auch vor, dass an einem Tag wegen einem Tempelfest nur fünf von sonst über dreissig Kinder erscheinen.
Den Kindergarten finde ich eine sehr gute Sache, denn Bildung ist der Weg aus der Armut. Wenn aber Religiöse Feste die Kinder von der Schule abhalten und die Schulden der Eltern, die sie sich wegen Zeremonien aufhalsen mussten, die Kinder daran hindern, zur Schule zu gehen, so funktioniert das System natürlich nicht. Dass es viel mehr Jungs als Mädchen im Kindergarten hat, kommt nicht von ungefähr. Wenn eine Familie mehrere Kinder hat, und das Geld nicht ausreicht, um allen Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, so bleibt den Mädchen oft die Schule verwehrt. Dies liegt daran, dass die Mädchen nach der Heirat ab sofort der Familie des Mannes angehören. Wenn man also die Wahl hat, so ist es finanziell klüger, die Jungs zur Schule zu schicken, sodass das Geld, welches sie nach der Ausbildung verdienen werden, auch in der Familie bleibt. Die ganze Bildungsproblematik fängt also schon bei der schlechten Stellung der Frau an.
Was ich an diesem Kindergarten konkret aufgefallen ist, ist das trotz des jungen Alters der Kinder, schon relativ viel Stoff durchgenommen wird, welcher man eigentlich erst ab der ersten Klasse lernt. Ich weiss nicht, wie viel die Kinder davon wirklich profitieren können, vor allem da kein Lernplan und keine Lehrbücher vorhanden sind. Jedoch erklärte mir Putu, dass wenn die Kinder im Kindergarten nichts lernen, sondern nur singen und spielen, die Eltern keinen Grund sehen, ihre Kinder in den Kindergarten zu schicken. Wie viel die einzelnen Kinder von der Schule profitieren können hängt auch vom Einsatz der Eltern ab. Verweigern sie den Kindern Unterstützung bei den Hausaufgaben, oder ermutigen sie sie nicht, zu lernen, so ist es für das Kind ein viel grösseres Hindernis. Auffallend ist ebenfalls, dass man nie irgendwelche Spiele in der Gruppe macht, sondern entweder die Aufgaben in Einzelarbeit oder halt draussen spielen. Ich bin mir sicher, dass der Kindergarten eine gute Sache ist, der den Kindern Abwechslung verschafft und die Gelegenheit gibt, etwas zu lernen. Doch die ganze Bildungsproblematik reicht viel tiefer und fordert erst mal ein Umdenken in den Köpfen der Menschen.

Freitag, 6. September 2013

Trip nach Menjangan

Morgens gegen 9 Uhr ging es los und nach kurzer Fahrzeit erreichten wir schon unser erstes Ziel: die Arak-Produktionsstätte. Dort wurde uns gezeigt wie der Arak hergestellt wird und wir durften sogar alle von dem starken Alkohol probieren. Der Geschmack ist anders als erwartet, aber trotzdem ganz lecker. Die Stärke dieses traditionsreichen Getränkes spürten wir auch noch, als wir alle wieder im Auto sassen. 
Marktfrau in Singaraja
Der nächste Halt war in Singaraja, wo wir über den Markt spazierten und so richtiges Bali-Feeling bekamen. Christine und Putu lehrten uns viel über balinesisches Gemüse und Obst, denn bei dieser grossen Auswahl verliert man schnell mal den Überblick, allein die Auswahl an verschiedenen Bananensorten ist überwältigend. Wir lernten auch viel über die balinesischen Kultur, denn an einem Stand wurden beispielsweise spezielle Gewürze verkauft, die neben dem gesundheitlichen Nutzen zusätzlich auch gegen schwarze Magie wirken sollen.
Nachdem wir uns mit verschiedenen Früchten eingedeckt hatten, fuhren wir weiter zu dem Gitgit-Wasserfall.
Auf dem Weg zum Gitgit-Wasserfall
 Nach einem kurzen Marsch waren wir auch schon da und das Panorama verschlug uns sichtlich den Atem. Mit viel Gewalt stürzt sich der Wasserfall in die Tiefe und von solch einem schönen Naturspektakel mussten natürlich sofort viele Beweisfotos geschossen werden. Nachdem wir beim Wasserfall den leckeren von Putu vorbereiteten Proviant, verspeist haben, nahmen wir noch ein erfrischendes Bad im Flussbecken, um danach mit neuer Energie weiterzufahren.





Putu Kelinci post gekonnt

Man gönnt sich ein Bad im Flussbecken
















Christine mit dem Luwak

Als nächstes hielten wir an einem MiniZoo, welcher viele einheimische Arten von Tieren vorstellte. Von Flughunden und Waranen über Schlangen und Chamäleons bis zum Luwak: alles wurde gezeigt und wir durften die Tiere auch alle anfassen.Viele Fotos wurden gemacht und ein kleiner Affe wollte sich gar nicht mehr von Christine lösen und musste mit einer Banane geködert werden.
Als nächsten besichtigten wir den berühmten Ulun Danu Tempel, welcher auch auf der 50´000 IDR Note abgedruckt ist.Aber natürlich ist es in natura noch viel beeindruckender als auf dem Geldschein.

Der Ulun Danu Tempel
 Als Abschluss nahmen wir ein Bad in den heiligen heissen Quellen. Das war genau das Richtige um die vom langen Sitzen verkrampften Muskeln zu entspannen und diesen ereignisreichen Tag ausklingen zu lasssen.
Das Abendessen nahmen wir auf dem Nachtmarkt, ganz typisch für Bali, zu uns. Wir probierten verschiedene indonesische Spezialitäten aus,und jeder fand etwas für ihn passendes.
Am nächsten Tag machten wir uns morgens auf nach Menjangan. Nach einer kurzen Bootfahrt sind wir auch schon beim ersten Tauchplatz angekommen und lassen uns rückwärts ins Wasser plumpsen. Der Tauchgang war wunderschön: eine Steilwand mit verschiedensten Korallen so weit das Auge reicht. Wir besichtigten

Der Tempel auf Menjangan

auch dem Ganesha-Tempel auf der Insel. Der zweite Tauchgang war ebenfalls fantastisch. Dieses mal hat uns sogar ein Weissspitzen-Riffhai einen schnellen Besuch abgestattet. Auch wenn auf der Bootsfahrt zurück ein hoher Wellengang herrschte und wir bei der Ankunft im Hafen etwa gleich nass waren wie nach dem Tauchen, so stand die Begeisterung trotzdem noch allen im Gesicht geschrieben, denn Menjangan ist wahrlich ein Paradies für Taucher!
Besuch auf der Perlenfarm

Am nächsten Tag besichtigten wir den Melanting Tempel, welcher im Vergleich zu den meisten anderen Tempeln sehr bunt ist. Danach besuchten wir eine Salzwasserperlenfarm wo uns der lange Prozess der Perlenzucht ausführlich erklärt und auch live gezeigt wurde. Nach diesem informativen Zwischenhalt hat Perlenschmuck jedenfalls bei mir an ganz neuem Wert gewonnen.
Der nächste Tauchgang war wohl für uns alle der Speziellste. Wir starteten unseren Mug-Dive vom Strand aus. Mug-Dives haben ihren ganz eigenen Reiz, denn anstelle von Korallen sieht man Sand und die Fische die man dort entdeckt, sind nicht schön und farbig sondern eher freaky, jedoch perfekt an die Bedingungen angepasst. Auch wenn Mug-Dives nicht jedermanns Sache sind, so lohnt es sich trotzdem,sich zur Abwechslung ins braune Nass zu wagen.
Der nächste Stop war Balis einziges buddhistisches Kloster. Wunderschön und ziemlich versteckt türmt sich

Das buddhistische Kloster
in einer kleinen Gartenanlage quasi eine Miniatur-Ausgabe des Borobudurs auf. Sobald man diesen magischen Ort betritt, wird man von einer inneren Ruhe erfasst, und man muss sich fast zwingen, diesen Ort der Stille wieder zu verlassen. Danach kamen wir in den Genuss, Balis scheinbar bestes Mie Goreng zu essen. Und wir hegen keine Zweifel an obiger Aussage, denn man überisst sich an der grossen Portion masslos. Aber es ist einfach zu lecker um den Teller nicht völlig leerzuessen.

Als glorreicher Abschluss dieser Tour machten wir noch einen Nachttauchgang beim Wrack der U.S Liberty in Tulamben. Die Atmosphäre war magisch und doch auch ein bisschen gruselig. Die schlafenden Büffelkopfpapageifische, die man mit grosser Sicherheit bei diesen Tauchgängen sichtet, sind ganz klar einen Besuch wert.
Dieser Tauchgang war die Krönung eines grossartigen Trips, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Samstag, 17. August 2013

Ausflug zum Mantapoint

Klippenpanorama
Um 6 Uhr morgens starten wir in Amed und nach etwa anderthalb Stunden Fahrt kommen wir in Padang Bai an, wo unser Equipment auf ein kleines Boot geladen wird. Damit fahren wir nochmals rund eine Stunde, jedoch ist das wildromantische Klippenpanorama so schön, dass die Zeit wie im Flug vergeht.
 Als wir beim "neuen" Manta Point ankommen und unsere fachkundigen Guides nach Mantas nahe an der Oberfläche Ausschau halten, gibt´s eine kleine Enttäuschung: "No Mantas here."
Das ist aber natürlich kein Grund zur Unruhe, denn es gibt ja noch den "alten" Manta Point. Nach kurzer Fahrt sind wir auch schon da, und unsere Guides haben die ersten Mantas im Nu gesichtet. Voller Elan machen wir uns bereit und lassen uns rückwärts ins Wasser plumpsen. Dort stockt uns erst mal der Atem, denn 23 Grad ist für indonesische Verhältnisse eine ziemlich frische Wassertemperatur. Doch sobald wir abgetaucht sind, lässt uns die Vielfalt der Korallen und Fische die Kälte vergessen.


 Kurz darauf gleitet auch schon der erste Manta majestätisch durchs Wasser. Er dreht seine Runden durch die Putzstation und lässt sich dabei auf keine Weise von uns Tauchern aus der Ruhe bringen. Auch wenn die Sicht nicht die beste war, wurden zahlreiche Fotos geschossen.
 Es sollte nicht bei diesem Manta bleiben, denn auch andere zogen gemächlich ihre Kreise um die Putzstation und zusätzlich zeigte uns unser Guide Wayan noch eine rund zwei Meter lange Seeschlange.Wahnsinn!

Manta auf dem Weg zur Putzstation

Auch für ein close-up Foto war sich dieser Manta nicht zu schade

  Nach einer Stunde tauchen wir langsam wieder auf und kaum zurück auf dem Boot werden wir auch schon mit Kaffee, Tee, Sandwiches, Pancakes und Früchten versorgt. Lecker!

Bald darauf geht´s weiter zum "neuen" Manta Point. Bei diesem Tauchgang sahen wir zwar keine Mantas mehr, jedoch war es auch so ein toller Tauchgang mit einem wunderschönen Korallengarten und viel Fisch.

Einen Blaupunktrochen gab es ebenfalls zu sehen

Auch auf der Rückfahrt nach Padang Bai stand die Begeisterung noch allen im Gesicht geschrieben, denn Mantas in nur zwei Flossenschläge Entfernung zu sehen, ist schon ein besonderes Erlebnis, welches man nicht so schnell wieder vergisst.

Montag, 27. Mai 2013

Sulawesi - Toraja

Von Bali aus gelangt man nach Sulawesi mit dem Abendflugzeug von Air Asia innerhalb von nur 1,5 Stunden Flugzeit. Ich lebe seit einiger Zeit auf Bali und arbeite dort für die Tauchbasis von Amed Scuba und helfe dort Reisen in andere Regionen zu organisieren. Von Amed Scuba aus bin ich aufgebrochen, um das Land der Toraja zu erkunden und unseren Freunden näher zu bringen. Nach ungefähr acht stündiger Fahrt über enge gewundene Straßen von Makassar über Pare Pare
Ke´te Kesu: Wohnhäuser mit Reisspreicher
nach Rantepao, erreichen wir heute morgen unser Ziel - Das Land der Toraja. Noch sind wir etwas Müde von der anstrengenden Fahrt und erfrischen uns kurz, aber nach der Dusche und kurzem Ausstrecken auf dem Bett, sind wir alle fit, das Torajaland zu entdecken. Unser Fahrer Welly ist hier geboren, aber seine Eltern zogen bereits in seiner Kindheit nach Makassar, da es hier bessere Arbeitsmöglichkeiten für Indonesier gibt, stellt doch Makasar das Tor zwischen Ost- und Westindonesien dar. Auf diese Weise habe ich die einmalige Möglichkeit das Land mit Hilfe der Augen eines Einheimischen zu sehen. Und natürlich habe ich viele Fragen zur Kultur der Toraja. Eine Kultur die mich fasziniert und gleichzeitig befremdet. Faszinierend ist es zu sehen, wie unterschiedlich Totenkulte ausgebildet sind. Wie Menschen mit dem Tod umgehen, aber als befremdend empfinde ich auch wie weitreichend der Einfluss des Jenseits bereits auf das Diesseits hat und so wandere ich im wunderschönen Land der Toraja zwischen den Toten, die das Leben der noch Lebenden durch den Vollzug ihrer Kulte auch begegrenzen und Kapazitäten
Schnitzkunst am Reisspeicher (Alang)
Tongkonan - Wohnhaus mit Büffelhörnern
Torajahäuser in Ke´te Kesu
binden und eine Weiterentwicklung begrenzen. Im Land der Toraja gibt es unterschiedliche Klassen, wie mir Welly unser Reisebegleiter berichtet. Die Zugehörigkeit der Klasse ist bereits historisch und wird bedingt durch den Landbesitz. Es gibt reiche Landbesitzer (Tokapua), Großpächter (Tomakaka "großer Bruder") und Kleinpächter und Kleinbauern (Tobuda). Der Landbesitz ist auch heute mit Geldbesitz automatisch gekoppelt. Die alten Strukturen und Traditionen werden bis heute gepflegt und eingehelten. Die starrre Sozialstruktur wird auch durch die gepflegten Traditionen aufrecht erhalten.Interessant sind die ungewöhnlichen Holzhäuser und die Begrebniszeremonien, die hier im Lande der Toraja stattfiden.Und so führt uns unser erster kleiner Ausflug nach Ke´te Kesu, das wohl das best erhaltene Torajadorf der Gegend ist. Ke´te Kesu ist berühmt für seine Schnitzkunst, die der Besucher an den Wohnhäusern, den sogenannten Tongkonan, und den ihnen gegenüber stehenden Reisspeichern, den sogenannten Alang, bewundern kann. Der Reisende bekommt eine beeindruckende Architektur vor Augen geführt. Die traditionellen Toraja Häuser besitzen Dächer in Schiffsform und die Häuserreihen verlaufen parallel in Ost-West-Richtung. Kein Nagel wurde für den Bau in traditioneller Bauweise verwendet. Die Wohnhäuser weisen nach Norden und sollen ihren Göttern entgege
n blicken. Die Wohnhäuser Tongkonan sind genau wie die Reisspeicher Alang auf Pfähle gebaut und schweben über der Erde. Das Dach besteht aus übereinander gelegten Bambusschichten erinnert an die Form eines Schiffes. Die vorderen Stützbalken der Wohnhäuser sind mit zahlreichen Büffelhörnern geschückt, die über die soziale Stellung der Bewohner Auskunft geben. Die Büffelhörner
Tongkonan stehen auf Stelzen
stammen von vorngegangenen Beerdigungzeremonien. Je mehr Büffel auf einer Beerdigung geschlachtet worden sind, desto höher ist das Ansehen, das seine Bewohner genießen. Die Außenwände sind mit geschnitzten geometrischen Ornamenten in den Farben Rot, Schwarz, Weiß und gelb verziert.
Ein Weg zwischen den Häusern führt uns auf die Rückseite der Wohnhäuser und entlang von Verkaufsständen in ein grünes Tal zu einer Felswand, in der es die historisch sehr alten hängenden Gräber der Toraja zu sehen gibt. Bereits auf dem Weg in der Schlucht treffen wir auf weitere Häuser, die den Toraja allerdings nicht als Wohnhäuser dienen, sondern als Mausoleun, wo ihre verehrten Toten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Vor den Häusern und in einer kleinen Höhle in den Felsen findet der Reisende sogenannte Tao Taos, lebensgroße Figuren aus Ananasholz, die den Toten im Alter seines Lebensendes darstellen und sehr lebensecht anmuten. Ihr Preis beträgt um die Dreimillionen Rupien.
Botane (Totenhaus oder Mausoleum)
Tao Tao



















An der Felswand findet der Besucher die sogeannten hängenden Gräber. Bereits
Hängende Gräber
Kunstvoll geschnitzter Holzsarg
unten am Fuße des Aufstiegs erkennt man Grabstätten und Särge. Man schreitet eine Treppe hinauf zu einer Höhle. Über einem befinden sich viele hängende, teilweise sehr aufwändig geschnitzte Holzsärge. Aus den verwitterten ragen bereits Schädel und Knochen hervor und auch dem Boden liegen verstreut Knochen von Verstorbenen. Die wichtigsten Ereignisse in den hiesigen Familien ist die Geburt, die Hochzeit und der Tod. Diese Zeremonien müssen dem Stande gemäß ausgerichtet werden. Bei Zeremonien der Mittelschicht (Tomakaka),
Teurer Albino Bulle im Toraja Land
die drei Tage dauert, werden vier bis zwölf Büffel getötet. (Name des Festes: Dipatallung Bongi) Besonders wertvoll sind die Albino Büffel, von denen bereits ein einzelner den Preis eines Mittelklassewagens in Indonesien hat. Bis zu 260 Millionen Rupien, umgerechnet 20.000 Euro kostet so ein Büffel mit blauen Augen. Die schwarzen Büffel hingegen sind bereits für "nur" 100 Millionen Rupien zu erhalten. Bereits bei der wohlhabenderen Mittelschicht wird 5 Tage gefeiert und dementspechend mehr geopfert. (Name des Festes: Dipalimang Bongi) Stierkämpfe werden bei den einwöchigen Dipapitung Bongi veranstaltet. Hier werden auch traditionelle Tänze aufgeführt, um die Besucher zu begrüßen, berichtet mir Albertine, eine junge Toraja, der ich mit ihrem Kind begegne und die großes Interesse auch für andere Kulturen zeigt. Dirapai ist das größte Totenfest. Diese sehr selten, da unglaublich teure Begräbnisfeier wird sehr selten von der Oberschicht den Tokapua abgehalten. Sie wird in zwei hälften von je einer Woche unterteilt. Jede Hälfte dauert eine ganze Woche, wobei auch Unterfünfte für die Besucher gebaut werden. Der Umfang des Festes und der geschlachteten Tiere ist unbzählbar und wahrscheinlich auch kaum bezahlbar. Welly berichtet mir, das sich die Familien Bullen von anderen Familien ausleihen, die dann als Gegenleistung bei der nächsten Beerdigung von der Familie wieder gestellt werden müssen.
christine Sbick, Amed Scuba
Hinterher werden die Toten in ihren aufwendig geschnitzten Särgen beerdigt. Bei den hängenden Gräbern werden die Särge an Holzgestellen in die Felswände gehängt und die aus Ananasholz gefertigten hölzernen Abbilder der Verstorbenen werden in deren Kleidern aus Tao Tao Figuren vor die Felswände in dort hineingemeißelte Höhlen gestellt. Oftmals stehen die Tao Tao nicht alleine sonder in Gruppen. Oft werden von den Angehörigen Wertgegenstände ins Jenseits mitgegeben, um den geliebten Angeörigen das Leben im Jenseits zu erleichtern. In der Vorstellung der Gläubigen verbleiben die Toten auf der Erde, müssen jedoch auf die lange und gefährliche Reise nach Puya, einem mythischen Ort weit im Süden hinter dem Horizont, ausgestattet werden. Der Weg nach Puya beginnt im Tunnel einer Felsenhöhle. Erreichen die geliebten Verstorbenen tatsächlich nach langer Reise Puya so werden sie dort von den auf der Erde erbrachten Opfern ernährt. Es besteht für die Seelen jedoch auch die Möglichkeit, wenn die erforderlichen religiösen Rituale der lebenden Verwandten durchgeführt worden sind, den heiligen Berg Bambapuang zu besteigen und dadurch in die Oberwelt eingehen. Dadurch ergibt sich für die angehörigen ein starker sozialer und religiöser Zwang, der ihre Kapazitäten stark bindet.
Für weitere Fragen zur Reise stehen die Mitarbeiter von Amed Scuba gerne zur Verfügung!


Freitag, 25. Januar 2013

Tipps für die Reiseapotheke

Ohrenschmerzen im Tauchurlaub oder seekrank bei der Bootsfahrt. Eine gut sortierte Reiseapotheke gehört mit in den Koffer, egal wohin es geht. Damit sollten kleinere Verletzungen oder leichtere Erkrankungne direkt vor Ort versorgt werden können. Einen Arzt bei ernsteren Erkrankungen ersetzt sie jedoch nicht. Vor jedem Urlaub stellt sich die Frage nach der richtigen Reiseapotheke für Taucher. Natürlich empfehlen wir unseren Gästen vor dem Reiseantritt eine reisemedizinische Beratung möglichst im Tropenistitut vorzunehmen. Wer eine Tauchversicherung besitzt, kann diese reisemedizinische Beratung sogar bei der Hotline einholen. Aqua med oder DAN bieten diese Tauchreiseversicherungen an und beraten Ihre Kunden immer sehr kompetent und zuverlässig. In jedem Reiseland herrschen typische Gesundheitsrisiken, über die der Arzt der Versicherung oder der Hausarzt Auskunft geben kann, um auch eine individuelle Reiseapotheke zusammen zu stellen.
Der folgende Inhalt einer Reiseapotheke ist nur eine allgemeine Empfehlung und sollte auf den Gesundheitszustand des Reisenden angepasst werden.

Die Grundausstattung:

  • Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen, in ausreichender Menge. Bei notwendiger Medikation (z.B. Insulin, Blutdrucktabletten etc.) empfiehlt sich die Mitnahme einer kleineren Menge im Handgepäck, falls das Gepäck verloren gehen sollte.
  • Durchfallmittel (z.B. Loperamid und Elektrolyt-Zuckermischung)
  • Medikamente gegen Fieber bzw. Schmerzen (z.B. Ibuprofen oder Paracetamol, besser man hat beide, um die Verträglichkeit zu testen und die Präparate vielleicht auch abwechselnd zu nehmen) Auf gar keinen Fall Aspirin, denn dieses verdünnt das Blut und bei inneren Blutungen könnte es zu höhen Blutverlusten führen. 
  • Antiseptika (z.B. Octenidin, Oktinisept oder Polyvidon-Jod Lösung)
  • Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor und Wasserfest 
  • Mittel gegen Reisekrankheit (z.B. Scopaolaminpflaster oder Metoclapramid)
  • Arztneimittel gegen Erkältungsbescherden bei Schnupfen, Husten oder Heiserkeit
  • Salbe oder Gel gegen Verstauchungen oder Prellungen (z.B. Diclofenac)
  • Mittel gegen Magen- oder Darmkrämpfe (z.B. Scopolamin)
  •  Mittel bei Juckreisz- und schmerzstillendes Gel bei Sonnenbrand ode rInsektenstich (z.B. Fenistil)
  • Wund- und Heilsalbe sowie Desinfektionsmittel Oktinisept
  • Mittel zur Insektenabwehr (z.B. Autan)
  • Gegebenenfalls ein vom Arzt rezeptiertes Breitbandantibiotikum (z.B. Ciproflaxocin)
Sonstiges:
  • Verbandmull in 6 und 8 cm breite, elastische Binden in 8 cm Breite, sowie größere Pflaster von der Rolle (es sind hier auf Bali nur kleine winzige Pflaster zu erhalten, die Mittelgroße Wunden schon gar nicht mehr abdecken und höchstens für kleine Schnittverletzungen ausreichen)
  • Pinzette, Schere, Eimalhandschuhe, Sicherheitsnadeln
  • Fiebertermomenter
  • Brillenträger sollten eine Ersatzbrille oder Kontaktlinsen dabei haben. Zum Tauchen bitte nur weiche Kontaktlinsen verwenden.
Geht man auf einen Treck abseits von der Zivilisation, so empfielt sich auch:
  • Verbandsmaterieal: Wundschnellverband, Sterilkompressen, Dreieckstuch, Tape
  • Haut- und Weichteile: Lippenschutz, Blasenpflaster, Fußpflege, Sonnenbrille
  • Nahrungsergänzungsmittel: z.B. Mineralsalzmischung oder Vitaminpräparate
Ohrentropfen für Taucher aus der Apotheke!
Eien mögliche und bewärhte Mischung ist die Mischung nach Branse-Passek und Muth: Acit Acet glac. mind 99, 0,5, Aqua purif 2,5; Alcohol Isopropylicus ad 50
Wichtig ist jedoch auch die Pflege der Gehörgänge! Nach dem Tauchen direkt mit Süßwasser ausspühlen und ein Tropfen Olivenöl (aus der Apotheke), um die Membran geschmeidig zu halten.
Zu beachten ist jedoch auch, dass diese vorbeugenden Tropfen empfindliche Gehörgänge reizen können, die oben genannte Mischung ist gut erprobt und frei von Risiken, aber eine Reizung ist trotzdem nicht völlig ausgeschlossen!
Kommt es trotz Vorbeugung doch zur Gehörgnagsentzündung, ist die Reiseapotheke mit Medikamenten zu versorgen, die im Notfall dem Taucher helfen können. Für die Behandlung der Gehörgngsentzündung eigene sich vor allem antibiotikahaltige Ohrentropfen auch Floxal-Augentropfen (zum tropfen in die Gehörgänge!!!) Dagegen sind ausschließlich Schmerzstillenden Ohrentropfen für Taucher ungeeignet.
Außerdem gehören auch abschwellende Nasentropfen ins Reisegepäck, denn Klimaanlagen können rasch zur Erkältung führen. Nasentropfen leisten darüber hinaus auch danns ehr gute Dienste, wenn es zu einem Barotrauma kommen sollte und dadurch zu einem Erguss ins Mittelohr. Wohingegen Ohrentropfen hier gar nichts helfen, da sie das Trommelfell nicht passieren. Ebenfalls sind Augentropfen wie Berberil sinnvoll, denn Sonne und Wind können zu Bindehautreizungen führen.
Brillenträger sollten eine Ersatzbrille mit sich führen

Bitte beachte zudem, Dir bekannte Medikamentenunverträglichkeiten, die veränderte Einnahme bei Zeitverschiebungen, klimatische Faktoren und möglicherweise eingeschränkte Haltbearkeit bei warmem Klima.

Unabdingbar sind einige Impfungen, die aktuell bei Ihrem Hausarzt oder beim Tripenmedizinischen Institut erfragt werden sollten. Überprüfe, ob Deine Impfungen gegen Tetanus und Tetanus noch Bestand haben. Sie sollten alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Impfungen gegen Hepatitis werden sehr empfohlen.

Es muss jedoch betont werden, dass es die perfekte Reiseapotheke gar nicht geben kann, denn ein Tauchurlaub am Mittelmeer erfordert eine andere Versorgung, als bei uns in Bali in tropischen Gefilden. Der Hausarzt kann hier in der Regel viel besser beraten!
Der Hausarzt sollte auch über Impfungen und Malariaprophylaxe auskunft geben! Bali gilt als Malariafrei! Jedoch ist zu bedenken, dass es hier auch Langzeitreisende gibt, die von Insel zu Insel reisen und bereits die Plasmodien in sich tragen können, die von der Anopehlesmücke in Bali durch das Blut aufgenommen und auf andere Reisende auch übertragen werden kann. Beim Hausarzt sollte der Impfpass nicht vergessen werden.
Wer dauerhaft Medikamente einnehmen muss, sollte natürlich dafür sorgen, dass diese Präparate im Urlaub nicht ausgehen können. Es muss darauf hingewiesen werden, dass man diese Bedarfsmedikamente unbedingt im Handgepäck mitführen sollte, da Koffer auch schon einmal nicht ihr Ziel erreichen können. Die eigentliche Reiseapotheke kann jedoch auch im normalen Gepäck aufgebeben werden.
Reisende mit einem erhöhten Tromboserisiko sollten sich mit ihrem Hausarzt für den Flug beraten lassen, inwieweit eine Vorsorge für den Flug zu treffen ist. Müssen Stützstrümpfe getragen werdne, sollte Aspirin vorher eingenommen oder sogar Trombosemittel gespritzt werden. Es ist dann wichtig sich zeigen zu lassen, wie man eine Thrombosespritze richtig bedient. Die einmalige Gabe eines Thrombosemittels auf dem Hin- und auf dem Rückflug - in der Regel handelt es sich dabei um sogenanntes "niedermolekulares Heparin" - kann als unbedenklich für das Tauchen gelten.
Medikamente sind auch in Bali zu erwerben. Eine große 'Apothekenkette Kimia Farma vertreibt viele Produkte, jedoch in oftmals bereits in anderer Zusammensetzung und niedriger dosiert als in Deutschland. Tatsache ist, dass in Bali Medikamente tatsächlich preisgünstiger zu erhalten sind als in Deutschland hergestellte. Jedoch haben die Medikamente wie bereits erwähnt oft eine andere Zusammensetzung, wenn sie auch in der Regel identische Wirksubstanzen enthalten, die jedoch oft auch unterschiedliche Bezeichnungen und Zusammensetzungen haben. Wer hier in Bali Medikamente kaufen möchte, sollte also nicht nur den Markennamen seines Medikamentes kennen, sondernsehr exakt und detailiert mit den verschiedenen Wirksubstanzen und deren Dosierung vertraut sein. Apotheker haben hier in Bali keine Ausbildung!!! Und in der Regel könnte es schwierig sein, sich in einer anderen Sprache ausreichend ausdrücken zu können. Auf die Englischkenntnisse des "Apothekers" würde ich mich da wirklich nicht verlassen! Mit der Dosierung seines Medikamentes sollte man daher ebenfalls vertraut sein!
Oft tritt hier durch die Essensumstellung eine Magenverstimmung auf. Das liegt bereits an den anderen E-Coli Bakterien, die hier in Asien anzutreffen sind und dem Darm bei der Verdauung helfen. Zur Linderung von Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen sollten Antiemetika in keiner Reiseapotheke fehlen. Auch hier sei dedoch daruaf hingewiesen, dass durch die spezifischen Nebenwirkungen die Sicherheit beim Tauchen beeinträchtigt sein kann. Häufige Probleme im Urlaub entstehen bei allen Reisenden durch Darminfektionen und daraus resultierenden Durchfallerkrankungen, verursacht durch klimatische Veränderungen, unsaubere Lebensmittel, Bakterien und Viren. Durchfallerkrankungen führen zu hohem Flüssigkeitsverlust, die problematisch werden können!!! Bei anhaltendem Durchfall sofort den Arzt aufsuchen!!!! Das wichtigste bei Durchfallerkrankungen ist der Ausgleich des Flüssigkeits- und Salzverlustes. Hier werden Fertigpräparate wie Elontrans empfohlen. Wasser alleine aufzunehmen reicht nicht aus, da Elektrolyte aus dem Körper gespühlt werden. Tauchen ist bei Durchfall nicht angeraten! Eine Tauchpause ist da eher zu empfehlen!!! Denn Flüssigkeitsverlsut erhöht zusätzlich die Gefahr eines Dekompressionsunfalls.
Hier gilt die Regel!: Egal, was Du essen willst: koche es, brate es, schäle es oder vergiß es!
Kommt es jedoch trotzdem zu einer Durchfallerkrankung, so leistet Imodium gute Dienste! Es wird hierfür empfohlen Imodium Tropfen einzunehmen, da der Durchfluss manchmal schneller sein kann, als die Auflösung der Kapseln. Imodium kann jedoch nichts an den Ursachen der Erkrankung ändern. Da es sich häufig um Infektionen des Darmes handelt, die auch antibiotisch behandelt werden müssen. Spätestes am dritten Tag mit unverändert starker Symptomatik muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Bei hohem Flüssigkeitsverlust auch früher! Bei Kindern sollte der Arzt am selben Tag aufgesucht werden!

Eine Elektrolytlösung zum auffüllen des Flüssigkeitsverlustes kann auch selber hergestellt werden:
2 Eßlöffel Zucker, 1 Teelöffel Kochsalz, 1/2 Teelöffel Natriumbicarbonat wird in einem Liter abgekochtem Wasser aufgelöst!

Neben Sonnenbrand und Durchfallerkrankungen ist das häufigste Problem von Tauchern die Gehörgangsentzündung. Auch hier sind vorbeugende Maßnahmen möglich. 

Es sollte vor Reiseantritt eine Tauchunfallversicherung (diese gibt es auch als Familienversicherung) bei Aquamed oder bei DAN abgeschlossen werden.