|
Strand von Nusa Penida PED |
|
Lokales Fisherboot (Jukung) in Nusa Penida mit Blick auf Bali |
Nusa Penida ist ein nicht nur in Bali berühmter Tauchplatz an dem
man regelmäßig Mantas und in den Monaten Juni bis in den Oktober
hinein auch Mondfische sichten kann. Viele schöne Tauchplätze mit
intakten Korallen erwarten den interessierten Taucher und
Schnorchler, aber auch oftmals in ströhmungsreichen Gewässern.
Touristisch erschlossen ist Nusa Penida trotz wunderschöner weißer
Sandstrände hingegen nicht. Aber für Balinesen stellt Nusa Penida
einen wichtigen Pilgerort dar. Nusa Penida selber gehört zu Bali und
in alter Zeit wurden hierer unliebsame und aufrührerrische Balinesen
als Gefangene deportiert. Der Insel sprechen die Balinesen daher auch
eine besondere Magie zu.
|
Fastboot nach Nusa Penida mit balinesischen Pilgern |
Von Amed aus fährt
man zunächst nach Padang Bai, wo man entweder die reguläre Fähre
nach Penida nehmen kann oder das Fastboot. Der Preis beträgt 60.000
Rupiah für balinesische Reisende für eine einfache Fahrt. Es hähngt
vom Verhandlungsgeschick des Reisenden selber ab, wie viel er zu
bezahlen hat. Das Fastboot bringt den Passagier nach PED auf Nusa
Penida, wo bereits Transportmittel zur Weiterfahrt angeboten werden.
Wir mieteten für den ganzen Tag einen offenen Bus, dessen Fahrer
sich auf den schlechten und engen Strassen der Insel gut auskennt.
|
Das Amed Scuba Team auf Abenteuerreise |
|
Giri Putri |
Mit dem Faherer
besichtigten wir verschiedene Tempel der Insel, deren wichtigster
Giri Putri ist.
|
Diveguide Brata verschwindet im Höhleneingang von Giri Putri |
|
Ab in den engen Höhleneingang von Giri Putri |
|
Giri Putri, der kleine Eingang öffnet sich in einen engen Gang |
|
Der kleine Tunnel öffent sich in einen riesigen Höhlentempelkomplex in Giri Putri |
|
Giri Putri Tempel |
|
Shiva und Pavati in Giri Putri |
|
Christine Sbick mit Amed Scuba auf Betriebsausflug in Nusa Penida |
Um den Eingang dieses
heiligen hinduistischen und buddhistischen Tempelkomplexes zu
erreichen, muss man zunächst einige ungleichmässige und recht hohe
Stufen erklimmen. Der Pilger erreicht auf der Spitze eine kleine
Öffnung zwischen den Felsen, der den Einstieg in die heilige 262
Meter lange Höhle bildet. Am Höhleneingang, bewacht von einem
hinduistischen Priester, befindet sich der erste Schrein, der die
drei Personifikationen von Siva symblolisiert (Shiva, Sada Shiva und
Parma Shiva) und ein für Hindus heiliges Relikt von Ganesha.
Ganesha, der Elefantengott ist der Sohn von Shiva und Pavati und gilt
den Hindus als Ueberwinder aller Hindernisse. Die Ganesha Figur
besitzt einen menschlichen Koerper auf dem ein Elefantenkopf trohnt.
Als Shiva nach langer Reise zu seiner Frau Pavati heimkehrt, die
gerade im Bade weilt, verweigert ein junger Mann den ihm unbekannten
Shiva den Eitritt zum Bade seiner Mutter. Shiva, der seinen Sohn
nicht erkennt, schlägt ihm den Kopf ab, woraufhin die entsetzte
Mutter Pavati ihren Ehemann Shiva aufklärt, dass es sich um seinen
Sohn handele. Auf erflolgloser Suche nach dem Schädel seines Sohnes,
läuft ihm ein Elefant über dem Weg, dem Shiva den Kopf absebelt und
seinem Sohne aufsetzt. Auf diese Weise erhielt Ganesha seinenen
Elefantenkopf, der ihn zum Überwinder aller Hindernisse werden
lässt. Die Ödipus Geschichte einmal anders herum!
Der schmale Eingang der
Höhle Giri Putri ist eine im Durchmesser nur ca. 70 cm große
Öffnung im Felsen, in die man sich einzeln hineinzwängen muss.
Passsiert man den Höhlenmund als Eingang so bewegt man sich zunächst
durch einen schmalen und flachen Tunnel bis sich ein atemberaubender
Anblick eröffent, wenn sich nach ungefähr vier Metern der Tunnel in
eine riesige Höhle öffnet, deren Durchmesser sicherlich um die 60
Meter misst.
|
Der erste der drei Tempelschreinkomplexe in Giri Putri |
Die Höhlendeckenstruktur
weisst scharfe Stalaktiten auf und beherbergt tausende von
Fledermäusen. Der Hoehlenboden hingegen ist gefüllt mit grossen
Felsenblöcken. Entspannt kann man von Schrein zu Schrein wandern,
Deckenstrukturen, ummantelte Felsblöcke, Fledermäuse und die
Schreine in einer sehr entspannten Atmophäre bestaunen.
In der Höhle selber
befinden sich drei größere Schreinkomplexe mit insgesamt zehn
Einzelschreinen.
Der erste Schreinkomplex kann direkt am Höhleneingang gefunden
werden, nachdem sich der Tunnel in die Höhle öffent. Hier befinden
sich zwei Einzelschreine, deren erster dem großen Drachen Basuki
gewidmet ist, welcher den zu ihm betenden Erfolg und Reichtum
gewährt. Der zweite Schrein hingegen ist Ratu Gede Nusa geweiht, dem
historisch ueberlieferten Herrscher von Nusa Penida, der der König
der Dämonen und der bösen Geister darstellt und der über Penida
herrschte. Er ist der Patron der Balinesischen Hexen und verbreitet
Leiden und Krankheiten.
Gut und Böse müssen in
Bali im Ausgleich gehalten werden, daher muss nach Ansicht der
Balinesen auch zu dem Boesen gebetet werden, aus Respekt und damit
diese einen verschonen und vor Unglück bewahren.
Der zweite Tempelkomplex
im inneren des Tempels umfaßt insgesamt sechs Einzelschreine und ein
Heiligtum der Göttin Gangga, die Reinigende, die der Quelle des
Mutterflusses aller Hindus entspringt. Drei der Einzelschreine
befinden sich am Boden in der Mitte der Höhle.
Dazu gehören die
beiden Schreine auf der nordseite des Raumes, die Hzang Giri Pati,
dem König der Berge geweiht sind und ein weiterer Schrein befindet
sich am südlichen Ende des Raumes. Der Pilger wird hier mit heiligem
Wasser der göttlichen Mutter Gangga komplet übergossen, was ein
erfrischendes Bad darstellt und betet äußerlich und innerlich
gereinigt zu dem Schrein von Hzang Tangkeb Langit.
|
Der heilige See wird von einer Quelle in der Höhle gespeist |
|
Der letzte der drei Tempelkomplexe des Giri Putri Tempels in Nusa Penida |
Über steile Stufen erreicht man einen weiteren
Höhlenseitenarm, der sich oberhalb der eigentlichen Höhle befindet.
Hier befindet sich ein von Höhlenwasser gespeister kleiner See, der
für die Balinesen heiliges Wasser birgt. Dieses Wasser fliest
konstant von der Höhlendecke egal, ob es sich um die Trocken- oder
die Regenzeit handelt und speist somit den kleinen heiligen See in
der Höhle.
Hier befindet sich in einem Seitengang ein Schrein, der
Shiva und Pavati geweiht ist und ein weiterer ist Hzang Giri Putri,
der Prinzessin der Berge gewidmet. Balinesische Pilger haben oft
vorher Versprechen abgegeben, um eine vorherige brenzlige Situation
mit Hilfe der Götter ins Gute zu wenden. Daher sieht man hier viele
balinesische Pilger mit traditioneller Pilgerkleidung, die singen
oder tanzen zur Ehre der Goettin Giri Putri.
|
Ausgang der Giri Putri Höhle- Ketut Amin von Amed Scuba |
Um zum dritten und letzten Tempelkomplex zu
gelangen, steigt man wieder hinunter aus derm erhöhten Seitenarm
der Höhle und läuft die Höhle weiter entlang. Am Höhlenausgang,
der sich in eine grüne Schlucht hinein öffnet, befinden sich zwei
weitere Schreine und eine Statur der Goetting Dewi Kwan Inn. Hier
beten die angereisten Pilger um für Reichtum, Wohlstand, Erfolg und
um Besitz.
Die drei Schreine sind der Personifikation des
Gottes des Glücks und des Schicksals geweiht. Der erste der Schreine
gehört zu Shiva Amertha, dem Gott allen Segens, der nächste ist
Bhatara Rambut Sedana geweiht, dem Gott des Glücks und es befindet
sich ebenfalls eine Statue der Götting Kwan Im im Tempel, der Göttin
der Barmherzigkeit und des Mittleids, die eher eine buddhistische
Natur als eine hinduistische besitzt. Auch befindet sich im Schrein
ein Altar für denGott des Himmels.
Der Giri Putri
Tempel endet in einer kleinen grünen Schlucht, wo unser Fahrer
bereits auf uns wartet.
|
Der Tempel öffnet sich wieder und man blickt in diese grüne Schlucht auf Nusa Penida |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen