Montag, 22. Februar 2010

Eat, Love and Pray - Meditation im buddhistischen Brahmavhara Tempel auf Bali

Leben auf Bali! Tauchen eine andere Kultur entdecken. Die Freude meines Lebens. Ein Traum, der für mich zum Beruf wurde und vielleicht zu einer anderen gelasseneren Lebensweise. Andere Ansprüche, ein offener Blick für die andere Realität und für einen anderen Glauben. Eine Glaubensrichtung oder Ausrichtung, die mich immer schon fasziniert hat ist der Buddhismus. Obwohl hier in Bali über 90% Hindus leben und nur ein geringerer Teil Moslems und Christen, hat sich auch hier auf Bali eine Buddhistische Gemeinde im Norden Balis in der Nähe von Seririt gebildet, was nur einen Katzensprung von Lovina entfernt liegt.
Ein Weg, den viele Menschen beschreiten, um ihre innere Spiritualität zu entdecken und sich auf die Suche nach Gott zu begeben, führt sie zum Buddhismus. Eine Reise zu einem wunderschönen Ort und vielleicht auch eine Reise ins Innere, um aufzudecken, welche inneren Landkarten sich in einem selber befinden. Dieser Ort verspricht Raum zur inneren Einkehr, um zu meditieren und inne zu halten.
Aber wer war dieser Buddha, der helfen kann einen neuen Weg zu finden? Der Buddhismus scheint dem Christentum doch in vielen wichtigen Dingen sehr ähnlich zu sein.
Buddha wurde als ein indischer Prinz geboren. Gautama Siddhartha war reich und glücklich. Verheiratet mit einer schönen Prinzessin und gesegnet mit einem Sohn, sollte er später die Thronfolge im indischen Sakya übernehmen. Doch als der junge Siddharta eines Tages aus dem Tor des Schlosses in die Stadt trat, in dem er bisher behütet aufgewachsen war, fand er Kranke, Alte, Sterbende und Tote vor und erschrak. Es wurde ihm bewusst, dass der menschliche Körper nicht nur Quell der Freude, sondern auch des Leidens ist.
Diese Idee ließ ihn nicht mehr los und brachte ihn dazu Herrscherhaus, Frau und Kind zu verlassen und sein Leben radikal zu ändern. Er suchte einen Ausweg aus dem Leiden, dem jeder sterbliche unterworfen ist.
Zuerst glaubte er im Körper selber den Grund für das Leiden zu suchen und er begann zu fasten. Ausgemergelt und keiner Meditation mehr fähig, erkannte er nach sechs Jahren Einsiedlerlebens in Wald, dass es einen mittleren Weg geben muss. Das die Vernachlässigung des Körpers auch eine Vernachlässigung des Geistes zur Folge hatte.
Siddharta lebte nun davon, was ihm die Menschen zu essen gaben. Eines Tages ließ er sich unter dem berühmten Bodhi-Baum nieder, fest entschlossen sich nicht wieder zu erheben, bis er die Antworten auf seine Fragen gefunden hatte. Genau wie Jesus Christus in der Wüste wurde er vom Teufel in Versuchung geführt. Buddhas Teufel nennt sich Mara und versucht ihn zur Rückkehr in sein altes Leben zu bewegen indem er schildert, wie Siddahrtas Familie ihn braucht, wie sein Reich ohne ihn von Feinden zerstört würde. Wie seine Familie ohne ihn leiden würde. Und er versucht ihn mit wunderschönen Tänzerinnen, die ihn mit ihren Reizen locken sollten. Aber Siddharta widerstand und sagte:„Ich erkenne Dich Mara!“
Der Buddha war kein Gott und kein göttliches Wesen. Sieben Wochen verblieb Siddharte, der zu Buddha, dem Erleuchteten geworden war, noch in der Nähe des Boddhi-Baumes, der für Buddhisten und Hindus zum Baum der Erleuchtung geworden war. Buddha war kein Religionsgründer. Er begab sich nach seiner Erleuchtung nach Sarnath bei Benares und setzte hier zunächst mit seinen ersten sieben Schülern das Rad der Lehre in Bewegung.
Er hat alle Menschen je nach ihrer individuellen Situation beraten, ob sie arm oder reich waren, anderen Glaubensbewegungen angehörten, Könige oder Bettler waren. Er lehrte, dass es zwischen dem blinden Verneinen des Körpers und dem Streben nach fleischlichen Genüssen einen Mittelweg gab. Einen Weg, der den Menschen von der Anhaftung an menschliche Leidenschaften zu innerem Frieden und dadurch zur Aufhebung des Leidens führt. Buddha sah sich ausschließlich als Vermittler des Dharmas an seine Mitmenschen und sagte sogar, dass nach seinem Ableben niemand diese Rolle übernehmen solle, sondern der Dharma der einzige Lehrer sei. Das Dharma ist die Lehre des edlen achten Pfades zu dem die rechte Anschauung und eine rechte Gesinnung gehöre, ein rechtes Reden und rechtes Handeln, ein rechter Lebensunterhalt, rechtes Streben, rechtes Überdenken und ein rechtes Sich-Versenken. Was Buddha tatsächlich unter seiner Erleuchtung verstand, bleibt ein Geheimnis. Er sagt, dass der Dharma immer existiert, ob es einen Buddha gibt oder nicht. Daran sieht man, dass das Dharma nicht von Personen, Glauben oder Riten abhängt, sondern hier im Buddhismus eine übergeordnete Stellung hat.
Das Wort „Dharma“ hat viele Bedeutungen, von denen hier nur die wichtigsten genannt sind. Die wörtliche Bedeutung dieses Pali-Wortes ist „das, was trägt, stützt“. Es wird hauptsächlich für die Lehre des Buddhas in Wort und Schrift verwandt. Als diese Lehre hat es die Bedeutung von Wahrheit, Naturgesetzen und Weg. Wahrheit liegt unsere Existenz und die der Welt zugrunde. Es ist die Erkenntnis der Wahrheit, die uns unser Leben richtig verstehen lässt, und daher auch harmonisch und glücklich führen lässt. Sorgen und Probleme, die vorher nicht zu lösen schienen, lösen sich mit Einsicht in die wahre Natur der Dinge auf. Diese Einsicht ist umso wertvoller, da sie sofortige Ergebnisse bringt, hier und jetzt, ohne Wartezeit und unabhängig von anderen. Die Wahrheit und ihre Erkennung hängt nicht von blindem Glauben in ein Dogma oder eine Person ab und ist überreligiös. Dogmen, Okultismus, und Fideismus waren dem Buddha fremd. Wichtig ist allein ein gesunder Menschenverstand. Der Buddha hat alle Menschen immer ermutigt, alles nachzuprüfen, auch seine eigenen Worte. Und wenn man nach dieser Überprüfung festgestellt hat, dass unheilsame Dinge weniger werden und schließlich verschwinden, dann kann man glücklicher und befreiter leben. Es ist eigentlich eine ganz einfache Formel, aber sie verlangt eigene Anstrengung und Eigenverantwortung. Naturgesetze beziehen sich auf die Merkmale aller Prozesse des Lebens und der Welt und die Ordnung, nach der sie ablaufen. Alles ist fortwährend im Entstehen und Vergehen; dies bedeutet ständigen Wandel und Veränderung. Das heißt Glück und Sorgenfreiheit sind unbeständig, gleichermaßen aber auch Leiden, Sorgen und Probleme. Das gibt uns immer und in jedem Fall die Möglichkeit, aus Elend und Leid herauszukommen, es zu bewältigen und in Harmonie und Zufriedenheit „mit uns und der Welt“ zu leben. Der Weg oder die Methode, die für diese Umkehr sorgt, die es jedem erlaubt, seinem Leben eine neue, positive Richtung zu geben, ist auch Dharma. Jeder, der diesem Weg ernsthaft folgt, ihn für sich und seine persönliche Situation anwendet, kann von diesen eigenen Erfahrungen profitieren. Dazu gehört auch, Dinge aus Vernunft heraus zu akzeptieren, die man nicht ändern kann, weil sie nicht zu ändern sind. Man kann nur neue Bedingungen schaffen, die dann natürlich auch neue Resultate erzielen. Dies gilt besonders, wenn man sich für den Weg des Dharmas entscheidet. Es ist hierbei sehr wichtig zu verstehen, dass alle Phänomene und Prozesse dieser Welt und des Universums aufgrund von Ursachen und Bedingungen entstehen und wieder vergehen. Dabei muss man berücksichtigen, dass es immer ein Netzwerk von Ursachen ist, das dann seine respektiven Folgen und Ergebnisse nach sich zieht. Nie ist nur ein einziger Grund ausschlaggebend, jedoch sind die beteiligten Gründe von unterschiedlicher Wichtigkeit und Stärke. Der Buddha war ein Mensch, der den Dharma (wieder-) fand und es sich zur Aufgabe machte, diese Erkenntnisse anderen mitzuteilen, um ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. Er zeigte den Weg als Methode zur Wahrheitsfindung auf, gehen muss ihn aber jeder selbst in Toleranz und Eigenverantwortung.


Buddhistisches Kloster in Bali
Brahma Vihara Arana oder gewöhnlich Wihara Buddha Banjar genannt, ist der größte buddhistische Tempel von Bali. Aufgrund seiner Lage in den Hügeln des Dorfes Banjar, harmonisiert er hervorragend mit seiner friedlichen Umgebung. Dieser buddhistische Tempel besteht aus drei Komplexen.

Uposatha Gara
Diese gemütliche und friedliche Halle befindet sich an der westlichen Spitze. In den Wänden wurde die Geburt Buddhas eingemeißelt während in der Mitte der Halle eine Buddhastatue steht, die sein Erlangen des Nirwana darstellt. In dieser Halle werden Mönche geweiht.

Dharamsala
Bei dieser Halle handelt es sich um einen Vorlesungsraum, der im östlichen Flügel liegt. Priester halten Predigten hier. Außerdem dient sie als Austragungsort anderer spiritueller Aktivitäten.

Stupa
Dieses Gebäude besitzt ein glockenförmiges Dach und befindet sich auf der südwestlichen Seite. In die Mauer sind sehr schöne Reliefs eingearbeitet.

Der Bodi Baum
Nahe der Nordwestlichen Ecke des Gebäudes wächst ein gigantischer Bodi Baum. Um den Baum herum sieht man wunderschöne geschnitzte Reliefs. Dieser Baum symbolisiert den Sieg Buddhas als er die ewige Vollkommenheit (Samia, Sang Buddha) erlangte.

Kuti
Der Kuti ist ein Wohnviertel der Mönche und Mönchsanwärter. Er dient ebenso als Übungsraum der Mönche.

Buddhastatuen schmücken jeden Teil der Gärten und der Hallen. Die schönsten Statuen sind Parinirwana und die Statue, die Buddha beim Erlangen von Sama oder Moksa in der Hindu Religion zeigt.
Sana oder Moksa bedeutet das endgültige Verlassen des irdischen Daseins.

Buddha bezeichnete sich selbst als Tathagata, was „der hier vorüberging“ bedeutet. Damit betonte er, dass er kein besonderes Wesen sei, weder der erste noch der letzte Erleuchtete. Siddharta, Buddha oder Tathagata, er betont das er ein normaler Mensch sei, jemand der vorüberging, dort wo alle entlang wandern können, die ihm auf seinem Weg folgen wollen. Und dadurch ist auch hier im Buddhistischen Kloster auf Bali jeder Willkommen!













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