Als ich heute Morgen auf Bali erwachte, herrschte eine unglaubliche Stille. Ich genoss das Rauschen des Meeres, das Gezwitscher der Vögel und selbst die sonst immer störenden Hühner schien man kaum wahrzunehmen. Kein Verkehrslärm, keine Maschine störte dieses Idyll und ich dachte, so friedlich musste Bali früher einmal gewesen sein! Ein einziges Fest für die Augen und Ohren, eine grüne Landschaft und nur die Tiere sind zu hören, und ich danke diesem Fest Nyepi, das mir diese
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Jede Aktivität ist heute an Nyepi, dem Tag der Stille, verboten. Niemand darf heute herumfahren und auch möglichst nicht auf die Straße gehen. Wird man in Amed auf der Straße angetroffen, so zahlt der erwischte Balinese bis zu 500.000 Indonesische Rupiah, was einem Monatslohn entspricht. Heute dürfen die Balinesen weder kochen, noch Licht machen. Der Tag soll ihnen zur Ruhe, inneren Einkehr und Meditation dienen. Die Geschäfte bleiben geschlossen.
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Nyepi ist ein altes balinesisches Fest der Hindus und wenn es heute auch von vielen aus anderen Gründen als sehr positiv gesehen wird, weil die Natur einen Tag zum Durchatmen ohne jeglichen Verkehr und Umweltverschmutzung erfährt, so basiert das Fest doch auf diesem alten Glauben.
Die Hindus hoffen, dass die verängstigten Dämonen, die gestern am Ogah Ogah Fest die Insel verängstigt verlassen haben, weil die bösen Götter gestern symbolisch unter viel Lärm und Hurrah von den Balinesen verbrannt wurden, nicht mehr nach Bali zurück kehren, da die Insel heute am Silent Day (Nyepi) für die Dämonen unbewohnt erscheint. Fliegt einer dieser bösen Götter heute über die Insel so denkt er, „oh, die Balinesen sind geflohen“ und der böse Dämon zieht von dannen. Auf Bali, so glauben die Balinesen ganz fest, hat der Glück, der die Seelen der Dämonen durch Opfer und Rituale gnädig stimmt und das Wohlwollen der guten Geister und Götter auf seiner Seite hat. Bevor der indisch geprägte Hinduismus durch die Immigration der javanischen Intellektuellen nach Bali kam und eine neue Kulturepoche einleitete, war unter den Ureinwohnern Balis der Animismus weit verbreitet und findet auch heute noch seine Platz im hinduistischen Glauben der Balinesen.
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Auf Bali sind die Menschen und ihre Götterwelt noch untrennbar miteinander verbunden und sie stehen in ständigem Kontakt mit ihren Göttern und sind gleichzeitig auch von böswilligen Dämonen umgeben, die es durch Opfergaben zu beruhigen gilt. Die Balinesen verstehen diese Götterwelt ganzheitlich. Ohne Böses kann es nichts Gutes geben, aber beide Kräfte müssen miteinander im Ausgleich stehen, um zu verhindern, dass die böse Seite die Oberhand gewinnt. Dieser Dualistische Ansatz soll in Balance gehalten werden und dazu dienen
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Diese Woche fanden eine Reihe von exotisch anmutenden Ritualen statt, die von farbenfroh gekleideten und fröhlichen Balinesen praktiziert wurden.
Einmal im Jahr am Ende des balinesischen Saka Jahres werden die so genannten Bhuta Yadnaya Riten vollzogen.
Bei der Melasti Prozession sind wir von Culik aus nach Amed ans Meer gelaufen und die Tempelgemeinschaften haben ihre kleinen hölzernen Tempelschreine und Statuen in denen die Götter Platz nehmen, wenn sie zu den jeweiligen Tempelfesten von den Dorfbewohnern eingeladen werden, ans Meer getragen. Diese kleinen Tempelschreine, die man Pratima nennt, mussten in einer
Gestern begann die Abschluss Zeremonie, die in dem Ogah Ogah Umzug endete, mit dem Gebet und den hierfür nötigen Opfergaben. Farbenfroh gekleidete und lustig schwatzende Balinesen kamen an der Kreuzung in Culik zusammen und versammelten sich dort zum gemeinsamen Gebet. Denn am letzten Tag des Saka Jahres werden in jedem Dorf spezielle Opfergaben für die Dämonen an der Hauptstraße oder Hauptkreuzung des Dorfes niedergelegt und gemeinsam wird mit den höchsten Dorfpriestern um Frieden gebetet. Zuvor tanzen noch die anmutigen jungen unschuldigen Legong Tänzerinnen ihren Tempeltanz und auch Barong tanzt für das Wohl der Dorfbewohner.
Der Barong ist ein Sammelname für ein mystisches Wesen, das zumeist in Tiergestalt auftritt. Hier in Culik tanzt für uns ein löwenähnliches Tier der so genannte Barong Ket. In dem Kostüm des Barong Löwen schwitzen zwei Männer, die jeweils die Vorder- und die Hinterbeine des Barong stellen und bei ihrem Tanz in Felle gekleidet sind.
Der Vordermann trägt gleichzeitig eine riesige Maske und lässt dabei deren Kiefer Furcht erregend gegeneinander klappern. Dem balinesischen Glauben
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Der Höhepunkt des Festes fand nach dem Gebet und den Opfergaben statt. 14 Banjars (Dorfgemeinschaften innerhalb des Ortes) haben jeweils ein erschreckendes Ogah Ogah-Monster aus Bambus, Holz und Pappmache gebaut. Fantasievolle, künstlerische Fabelgestalten zogen mit ihren jungen Trägern durch das Dorf. Im Zentrum beim Markt werden die Gestalten von ihren Trägern hin- und hergeschüttelt, und lärmend
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Am nächsten Tag findet das Nyepi Fest statt. Hier beginnt das balinesische Neujahr. Ein Tag der Stille und Einkehr! Die Balance und Ganzheit des balinesischen Kosmos scheint damit wieder hergestellt zu sein.
Mehr Informationen lassen sich unter den Stichpunkten:
Kleine Kultur- und Tauchrundreise und
Große Kultur- und Tauchrundreise
von Amed Scuba in Bali finden
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